Das Leben scheint gerade im Moment so unbeständig, dass es sich manchmal komisch anfühlt nach beinahe fünf Jahren noch in derselben Stadt, demselben Bezirk, derselben Wohnung zuhause zu sein.
Dabei bin ich mit meiner Familie schon früher immer oft umgezogen, innerhalb von 20 Jahren immerhin sechs Mal. In verschiedener Hinsicht war mein Leben auf mehrere Wohnorte eingestellt, ich pendelte zwischen Mutter und Vater hin und her. Hatte dadurch unterschiedliche Freundeskreise. Alle zwei Wochenenden von der Stadt aufs Dorf fahren.
Wir waren oft im Urlaub unterwegs mit dem Wohnmobil bzw. dem VW-Bus. Geld spielte immer eine Rolle dabei. Aus diesem Grund wirkten viele Urlaube improvisiert und wahrscheinlich waren sie es auch. Und trotzdem, oder gerade deshalb waren diese Urlaube auch immer Abenteuer, die am Anfang noch kein absehbares Ende wie bei vielen Pauschalreisen in Aussicht hatten. Das war toll. Es gab immer etwas zu entdecken, sei es beim Schnorcheln im Lago di Garda, Italien, oder im wilden Wald mitten in Masuren, Polen. Und auch im hoch gelegenen Schweden lockten Campingplätze auf Felsen direkt am See, keine Menschenseele weit und breit.
All dies vermittelte mir ein grundlegendes Gefühl von Freiheit und auch ein Vertrauen in die Natur.
Innerhalb der letzten Jahre gab es jedoch nur drei Urlaube, die mich nachhaltig prägten: Ein improvisierter Work-and-Travel Ausflug nach Nordirland, eine Wandertour im Süden Mallorcas, die Wanderung über den West Highland Way in Schottland und die #Bootstour für die Seenotretter. Dazu vielleicht später mehr..
Vor einigen Wochen geschah plötzlich etwas. Ich hatte mal wieder das unbestimmte Gefühl, dass ich etwas an meiner Lebenssituation ändern müsste, aber diesmal schien es etwas greifbares, konkretes zu sein. Die Gedanken drehten sich um einen Transporter, dessen Laderaum ausgebaut, mit viel Stauraum, Liege- und Arbeitsfläche als Campingmobil verwendet werden könnte. Ich hatte schon immer den Traum, irgendwann einen VW-Bus zu haben und damit durch die Weltgeschichte zu fahren. Auf den Gedanken kamen in den letzten Jahren leider auch so ziemlich viele andere Menschen. Aus diesem Grund entwickelte sich das kompakte Wohnmobil zum begehrten Objekt und dementsprechend wurde es auch preislich immer höher gehandelt. Da kam für mich die Frage auf, warum überhaupt ein VW-Bus? Kult-Fahrzeug? Na klar, aber wozu eigentlich? Es musste doch einen erschwinglichen Weg geben, an ein Fahrzeug zu gelangen, welches sich entsprechend ausbauen ließ. Ich weiß nicht mehr genau, wie ich den Hashtag #vanlife entdeckte, aber auf einmal erschloss sich mir eine Vielfalt an Fahrzeugen die in Frage kommen würden.
Das Ziel auf einmal so konkret, so leicht erreichbar: Ein ganz normaler, weiter verbreiteter Transporter sollte sich sicher günstig gebraucht kaufen lassen. Dieser Plan bewegt sich seitdem in meinem Kopf hin und her und reift dabei Stück für Stück heran. Noch ist meine Suche relativ breit gefächert, es kommen Mercedes Vito, VW Transporter, Renault Master, Peugeut Boxer, Ford Transit und andere infrage.
Meine groben Anforderungen bis jetzt sind aber noch nicht konkretisiert, das wird sich zeigen.
Wie geht es nun weiter? Ich werde mir einen Plan erstellen mit den konkreten Anforderungen an das Fahrzeug, mit den Anforderungen an die Innenausstattung und die Ausbauten. We’ll see..